Wie das Robotikunternehmen German Bionic mit Exoskeletten und künstlicher Intelligenz schwere körperliche Arbeit revolutioniert
Arbeitsschutz trifft Wearables mit KI-gestützter Datenanalyse
Die Gesundheit wichtiger Fachkräfte ist heute zentraler als je zuvor – gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel. Das junge Augsburger Unternehmen German Bionic hat sich genau das zum Ziel gemacht. Mit Exoskeletten, die als Wearables am Körper getragen werden, machen sie Arbeiten in der Industrie, im Bausektor oder in der Logistik sowie in der Pflege gesünder, angenehmer und nachhaltiger. Sie sind beispielsweise in der Lage, den unteren Rücken beim Heben um bis zu 30 Kilogramm zu entlasten und unterstützen zudem beim Laufen. Die KI-gestützte Analyse von Ergonomie-Echtzeitdaten hilft außerdem dabei, Überlastungen und Verletzungen zu vermeiden. Als europäisches Forschungsprojekt gestartet, unterstreicht German Bionic die Innovationskraft des Hightechstandortes Bayern. Heute ist German Bionic auf dem besten Wege, mit seiner innovativen Technologie von Bayern aus den amerikanischen und asiatischen Markt zu erobern.
Darum ist Bayern so gut in Cross-Industry-Innovation im Bereich Life Science.
Vielfältige Geschäftsmöglichkeiten
Forschung und Entwicklung in Kombination mit einem ausgeprägten Geschäftssinn sind die wichtigsten Zutaten für branchenübergreifende Innovation im Bereich Life Science. In Bayern vereint sich bahnbrechende Forschung an ausgezeichneten Forschungs- und Bildungseinrichtungen mit Wagniskapital und öffentlichen Fördermitteln sowie der Präsenz wichtiger internationaler Player zu einer dynamischen Start-up-Kultur und zahlreichen unternehmerischen Innovationsprogrammen. Die Forschungs- und Unternehmenslandschaften sind breit und vielfältig und umfassen unter anderem die Bereiche Biotechnologie, Medizintechnik, digitale Medizin, Pharmazie, Pharmakologie, Ernährungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie und Umweltingenieurwissenschaften.
Zugang zu Talenten
Die meisten der 30 Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern besitzen Fakultäten mit erstklassigen Studiengängen, die sich auf alle wichtigen Fachbereiche der Life Sciences mit unterschiedlichen F&E-Schwerpunkten spezialisiert haben. Auch namhafte außeruniversitäre Forschungsorganisationen wie die Max-Planck-Gesellschaft spielen eine wichtige Rolle für die Forschung und Entwicklung im Life-Science-Bereich und locken Talente aus aller Welt nach Bayern.
Effektive Netzwerke
Neben den staatlich geförderten Cluster-Initiativen, aus denen beispielsweise die berühmte Netzwerkorganisation BioM hervorgegangen ist, wurden zahlreiche Hubs und Netzwerke ins Leben gerufen. Diese bringen Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammen, um die Cross-Industry-Innovation im Bereich Life Science voranzubringen. Zuletzt ist vor allem die digitale Medizin in den Mittelpunkt neuer Netzwerkorganisationen gerückt.
Glokale Perspektiven
Alle großen Innovationsnetzwerke kooperieren weltweit. Das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) mit Sitz in München fördert gezielt grenzübergreifendes Networking und entsprechende Projekte. Auch große Unternehmen aus dem Life-Science-Sektor haben ihre globalen, europäischen oder deutschen Zentralen in Bayern, und viele der „heimlichen Champions“ aus dem Bundesland sind Weltmarktführer auf ihrem Gebiet.
Inveox
Inveox revolutioniert die Pathologie mithilfe eines starken Netzwerks.
Das Münchner Start-up Inveox hat eine vollautomatisierte Lösung für Biopsieproben entwickelt. Damit lässt sich der gesamte Prozess der Krebsdiagnose auf Grundlage von Gewebeproben – von der Biopsie bis zur mikroskopischen Untersuchung – beschleunigen und zuverlässiger gestalten. 2018 wurde Inveox auf der Forbes-Liste der 100 meistversprechenden Start-ups des Jahres aufgeführt. Die Unterstützung eines starken Cross-Industry-Innovation-Ökosystems trug entscheidend dazu bei: 2017 wurde Inveox als eines von fünf Start-ups für den „Batch Zero“ des Digital Health Accelerators gewählt, den Roche in München initiiert hat. Das Programm arbeitet eng mit dem Inkubator Werk1 und dem bekannten Plug and Play Accelerator aus dem Silicon Valley zusammen, der auch ein Programm in der bayerischen Hauptstadt unterhält.
Mecuris
Das internationale Team von Mecuris entwickelt benutzerfreundliche 3D-Technologien zur Erstellung von Prothesen und Orthesen.
Das Münchner Start-up Mecuris entwickelt digitale Werkzeuge und Workflows, mit welchen Orthopädietechnik-Mechaniker ohne Vorkenntnisse im 3D-Design Orthesen nach Maß modellieren und erstellen können. Mecuris wurde 2016 als Spin-off des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München gegründet und ging aus zwei verschiedenen Forschungsprojekten hervor. Heute sieht sich Mecuris als Wegbereiter für die digitale Erstellung von Orthesen und Prothesen weltweit. Die Leistungen des Teams werden weit über Bayerns Grenzen hinaus anerkannt: Davon zeugen mehrere deutsche, aber auch internationale Innovations- und Gründerpreise.
Wie verkürzt das einzigartige Ökosystem des Medical Valley die Time-to-Market für branchenübergreifende Innovationen im Life-Science-Sektor?
Dr. Jörg Traub ist promovierter Informatiker und Unternehmer mit langjähriger Erfahrung. Als Leiter des Spezialisierungsfeldes Gesundheit der Bayern Innovativ GmbH ist er Experte für den bayerischen Gesundheits-, Medizintechnik- und Life-Science-Sektor. Wir sprachen mit Herrn Dr. Traub über die wichtigsten Erfolgsfaktoren des bayerischen Innovationsökosystems und die Gründe, warum jetzt ein hervorragender Zeitpunkt ist, um ein Unternehmen in den Sektoren Gesundheit, Medizintechnik und Life Sciences zu gründen.
Life-Science-Innovation aus Bayern
Branchenübergreifende Innovation im Bereich Life Science ist mit verschiedenen Schwerpunkten überall in Bayern zu finden. Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Hotspots und Player vor.
Das Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie mit Sitz in Planegg-Martinsried und Freising hat sich seit seiner Gründung 1995 zu einem der zehn führenden Biotechnologiezentren der Welt entwickelt. Daneben fördern zwei weitere Institutionen in München bayernweit die branchenübergreifende Innovation in der Biotechnologie:
Die Industrielle Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH – Die IBB Netzwerk GmbH fungiert seit 2008 als Netzwerk von mehr als 100 Partnern aus der Industrie, KMU und Forschung.
BioM agiert seit 1997 als Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.
Ein großer Campus im nördlich von München gelegenen Freising ist der Ernährungswissenschaft, Lebensmitteltechnologie und den Umweltwissenschaften gewidmet. Der Campus umfasst die Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan Triesdorf, die TUM School of Life Sciences und das ZIEL – Institute for Food & Health.
Dazu bietet der Food Startup Inkubator Weihenstephan über 1.000qm Labor- und Technikumsflächen mit Pilotanlagen für die Entwicklung und Produktion neuer Innovativer Ideen im Lebensmittelbereich. Seit 2018 erhalten Startups auch Unterstützung durch EIT Food, der weltweit größten Lebensmittel Innovations Plattform. Der Ableger EIT Food West in Freising hat sich zur Aufgabe gemacht, durch gesunde und nachhaltige Lösungen ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem aufzubauen.
Mehr Informationen über die Region Freising finden Sie hier.
BioRegio Regensburg ist nach München die zweitgrößte Biotechnologieregion Bayerns, mit 66 Unternehmen und rund 5340 MitarbeiterInnen im Bereich Life Sciences. Der BioPark Regensburg ist administratives Zentrum des Clusters und betreibt drei eigene Laborgebäude, mit derzeit 35 Mieters und ca. 676 MitarbeiterInnen.
Mehr Informationen über die Region Regensburg finden Sie hier.
Die Region Straubing legt den Fokus auf einen vollkommen anderen Zweig der Biotechnologie. Auf dem Areal rund um den BioCampus Straubing ist ein Cluster für industrielle Biotechnologie entstanden, der den Fokus auf die Nutzung nachwachsender Rohstoffe legt.
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Das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg (IGZ) ist wichtigster Partner und Schnittstelle aller Vertreter des Biotechnologiesektors in der Region. Das IGZ ist das größte Technologie- und Gründerzentrum in Unterfranken und berät Hightech-Start-ups in der Biotechnologie, Biomedizin und verwandten Bereichen.
Mehr Informationen über die Region Würzburg finden Sie hier.
500 Unternehmen aus dem Bereich Medizintechnik sind Teil des Medical Valley in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN), darunter mehr als 65 Krankenhäuser, Institute an Hochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie mehr als 20 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Derweil legt der Digital Health Hub den Fokus auf innovative diagnostische und therapeutische Verfahren zur Gesundheitsförderung und Prävention. Auch das Bayern Innovativ Gesundheit ist hier ansässig.
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Das Digital Health Application Center unterstützt neben DiGA in Forchheim Unternehmen bei der Realisierung von digitaler Medizin.
Amberg und Weiden legen den Fokus auf die Entwicklung, Erprobung und Evaluierung digitaler Anwendungen in Szenarien der ländlichen Gesundheitsversorgung.
Geriatronik ist eine Leuchtturminitiative von Garmisch-Partenkirchen. Die Zusammenarbeit zwischen namenhaften Hochschulen, erfolgreichen bayerischen Robotikunternehmen und renommierten Universitätskliniken bietet den führenden Köpfen aus den Bereichen KI, Robotik und Gesundheitsversorgung die Möglichkeit, gemeinsam zu forschen. Der Schwerpunkt liegt auf Themen wie einem Verfahren zur roboterbasierten Ferndiagnose, neuen Technologien zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen sowie geriatronischen Systemen zur Unterstützung von Patienten bei Reha-Übungen.
Erleben Sie Cross-Industry-Innovation in Aktion.
Wir halten Sie über das Jahr hinweg auf dem neusten Stand dazu, was im Bereich der Cross-Industry-Innovation in verschiedenen Branchen wie XR und Mobility passiert.