Forschung und Entwicklung 13.02.2017

Kleine Technologie ganz groß: Nanotechnologie in Bayern

Auch wenn die Teilchen, mit denen sie arbeitet, so gut wie kaum sichtbar sind, muss sich die bayerische Nanotechnologie-Branche wirklich nicht verstecken.

Der Freistaat trägt entscheidend dazu bei, dass der Industriestandort Deutschland neben Japan und den USA zu den Technologieführern im Bereich zählt. Mehr als 325 Akteure aus Industrie, Verbänden sowie Forschung und Entwicklung arbeiten gemeinsam daran, umweltverträgliche Zukunftstechnologien zu entwickeln. Und das Potenzial der bayerischen Branche ist noch lange nicht ausgeschöpft – wie unter anderem die Ansiedlung des Innovationsinstituts für Nanotechnologie und korrelative Mikroskopie Inam e.V. am neuen Medical Valley Center in Forchheim beweist.

 

Forschung für alle Anwenderindustrien


In ihrer Funktion als Querschnittstechnologie eröffnet die Nanotechnologie einer Vielzahl von Branchen neue Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. Ob Automobilindustrie, Bio- und Umwelttechnologie, Luft- und Raumfahrt oder Maschinenbau: Gerade in Bayern, wo Unternehmen aller Anwenderindustrien vertreten sind, führt das zu einer wechselseitigen Symbiose, von der alle Beteiligten profitieren – die Entwickler neuer Technologien ebenso wie diejenigen, die sie schlussendlich einsetzen und nutzbar machen.


Nicht zuletzt ist es auch die starke hiesige Forschung, die den Fortschritt neuer Technologien in den verschiedensten Bereichen, sei es Chemie, Umwelt, Gesundheits- oder Bauwesen, beflügelt. Auch um den Fachkräftenachwuchs müssen sich die bayerischen Unternehmen keine Sorgen machen, denn die Universitäten und Fachhochschulen der Forschungsregionen Augsburg, Bayreuth, Erlangen-Nürnberg, München, Regensburg und Würzburg bilden qualifizierte, junge Talente aus – und das sowohl innerhalb der Universitäten mit den einzelnen Fakultäten als auch standortübergreifend. So bilden beispielsweise die Universitäten München und Augsburg gemeinsam mit anderen Institutionen das Center for NanoScience (CeNS), das die Forscher in den Bereichen Physik, Chemie, Biologie, Medizin und Pharmazie miteinander vernetzt. Die Technische Universität München arbeitet intern disziplinübergreifend im nanoTUM Forschungszentrum, in dem mehr als 40 Gruppen verschiedener Fakultäten und zentraler Institute gemeinsam forschen.

 

Wissenstransfer für die Wirtschaft


Die Forschung erstreckt sich auch über den universitären Einflussbereich hinaus, beispielsweise in Kooperationen mit den Fraunhofer-Instituten der Fraunhofer Allianz Nanotechnologie [www.nano.fraunhofer.de]. Verschiedene Institutionen stellen zudem sicher, dass die Forschungsergebnisse nicht etwa im Elfenbeinturm verschwinden, sondern für die Wirtschaft nutzbar gemacht werden. Das Thema Technologietransfer ist darum ein zentrales Anliegen unter anderem des Clusters Nanotechnologie, das Kompetenzen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Lehre miteinander vernetzt, um die Kompetenzen aller beteiligten Akteure gewinnbringend zu bündeln. Als Träger des Clusters fungiert die Nanoinitiative Bayern GmbH, zu deren Leistungsspektrum neben der Kooperationsförderung auch die projektbezogene Unterstützung anwendungsnaher Forschung zählt – bis hin zum umfassenden Projektmanagement. Als Ansprechpartner für Entwickler und Anwender in der Wirtschaft fungiert auch der Förderverein Nanonetz Bayern e.V., der unter dem Dach der Nanoinitiative Kernkompetenzen aus allen verwandten Bereichen bündelt und Synergien schafft.