Im Fokus 21.01.2021

Games-Branche in Bayern: Mehr als nur Computerspiele

Während viele Branchen weltweit durch die Corona-Krise mit massiven Verlusten zu kämpfen haben, sieht es in der Games-Branche in Bayern vielversprechend aus. Die Spieleindustrie geht den Aufwärtstrend der letzten Jahre gezielt weiter – dabei gewinnen auch Technologien wie Extended und Virtual Reality immer mehr an Bedeutung. Zukunftsweisende Gaming-Entwicklungen finden in Bayern den perfekten Standort, um auch über die Branche hinaus neue Digitalisierungschancen für Unternehmen zu ermöglichen und Cross-Industry-Innovation voranzubringen.

Beispielsweise werden heute Spiele entwickelt, die unseren Lebensalltag abbilden und optimieren oder sogar Medizinern Hilfe bei der Behandlung bieten. Begünstigt werden Games-Entwicklungen durch den leichteren Zugang dank Smartphone und Tablet. Ganz deutlich wird das mit einem Blick auf die Gaming Aktien. So zeigen Studien des Portals Block-Builders.de, dass die Kurse vieler an der Börse dotierten Gaming Unternehmen kontinuierlich steigen. Videospiele sind heute mitten in unserem Alltag angekommen, auch außerhalb von „Zocker-Zimmern“ – doch die Games-Branche in Bayern kann viel mehr als nur Videospiele. Die Gaming Szene ist untrennbar in der Digitalbranche verankert und bietet oft disruptive Entwicklungen, wenn es um die Digitalisierung in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen geht.

Zukunftsbranche: Gaming in Bayern
 

So haben sich Games längst weit über ihren reinen Unterhaltungswert in der Gesellschaft hinausentwickelt und sind heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – auch im Freistaat. Ein Beispiel für die Nutzung über den reinen Spaßfaktor hinaus sind sogenannte Serious-Games, die auch von bayerischen Spieleentwicklern programmiert werden. Diese Games sind in der Lage, individuelle Produktionsprozesse durch das virtuelle Durchspielen zu analysieren. Sie geben dadurch Anhaltspunkte, um anschließend ganz gezielt die Prozesse zu optimieren.

Der Freistaat Bayern ist unter den Top 3-Standorten für den Bereich Games im gesamtdeutschen Vergleich, so eine 2020 veröffentlichte Studie des vbw. Die bayerische Gaming-Branche besteht aus 118 Unternehmen (90 davon in der Landeshauptstadt München) mit einem Gesamtumsatz von 560 Millionen Euro. Diese Zahlen positionieren den Standort Bayern direkt neben Berlin und Nordrhein-Westfalen auf den Spitzenrängen in der Games-Branche in Deutschland.
 

Games-Branche in Bayern aktiv gefördert
 

Der Freistaat Bayern hat das Potential der Games-Branche schon lange erkannt. So profitiert der Bereich Virtual Reality in Bayern beispielsweise von gezielten und wachsenden Förderungen, um die Attraktivität für den Standort zu steigern. Der FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern) und Netzwerkplattformen wie der vbw und die Dachmarke Games Bavaria mit Sitz im Werk1, dem Zentrum für digitale Gründer in München, unterstützen die Branche. Netzwerken fördern, das ist auch einer der Aspekte, der die Games Branche in Bayern mit in den Fokus der Digitalisierungsoffensive gerückt hat. Über zwei Millionen Euro gab es im Jahr 2019 für die Games-Branche durch den FFF Bayern.
 

Extended Reality (XR)
 

Extended Reality (XR), wozu auch Augmented und Virtual Reality zählen, werden maßgeblich von der Games-Branche geprägt. Die Einflüsse der Branche zeigen sich heute in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten:

 

  • Healthcare
  • Bau und Architektur
  • In Bildungseinrichtungen
  • Im direkten Verkauf
  • In der Industrie
     

Der Medienstandort Bayern ist hierfür ein wichtiger Knotenpunkt zwischen Anwendern und Akteuren aus der Gaming Branche. Der XR Hub Bavaria bündelt Akteure in der Games-Branche Bayern und bietet Start-ups vielfältige Möglichkeiten, Ideen zu testen und die passenden Partner-Unternehmen zu finden. An den drei Standorten in München, Nürnberg und Würzburg kommen kreative Köpfe zusammen. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales gefördert.

Staatsministerin Judith Gerlach, MdL, bei der Übergabe des Förderbescheids zusammen mit der Leiterin des XR HUB Nürnberg, Inci Strauß, und dem Wirtschaftsreferenten der Stadt Nürnberg, Dr. Michael Fraas. Mit rund 150.000 Euro pro Jahr fördert der Freistaat den XR HUB in Mittelfranken.

Digitale Gründerzentren im Fokus
 

Weitere Unterstützung bezüglich Networking und interdisziplinärem Wissensaustausch finden bayerische Start-ups aus der Games-Branche im Zentrum für Digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken in Würzburg. Dort wird das Wissen der Julius-Maximilians Universität in Würzburg, der Fachhochschule Würzburg Schweinfurt, der IHK und insgesamt 30 Unternehmen in der Region gebündelt. Wissenschaft meets Wirtschaft für Innovationen auch im Bereich der Games-Branche in Bayern. Auch in Oberfranken finden digitale Gründer den perfekten Partner: Das Lagarde 1 in Bamberg bietet eine technikaffine Community mit passenden Partnern zum Netzwerken, Entwickeln von Cross-Industry-Innovation und zur Förderung neuer Ideen. Das Zentrum bietet Co-Working, Coachings und Kontakt zu möglichen Geschäftspartnern. Erfahren Sie hier mehr über die insgesamt 27 digitalen Gründerzentren in Bayern und unser „Ois Easy“ Start-up Programm.