Digitalwirtschaft 10.11.2016

Produktion 4.0 in Bayern – Starke Industrie dank Digitalisierung

Smart Home ist für Privatanwender schon längst kein Fremdwort mehr – wie steht es aber mit der Smart Factory? Das Internet der Dinge (IoT – Internet of Things), Big Data & Analytics, Machine-to-Machine-Kommunikation, smarte Sensoren: All diese Technologien und weitere stehen Unternehmen heute zur Verfügung und bieten ein unerschöpfliches Potenzial, die Fabrik der Zukunft Realität werden zu lassen.

Verbesserter Dienst am Kunden, verkürzte Produktionszeiten, sinkende Produktionskosten und erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit sind nur einige der Vorteile, die Unternehmen generieren können, wenn sie sich der digitalen Herausforderung stellen. Auf diese Weise werden für die beiden wichtigsten deutschen Branchen Auto- und Maschinenbau bis 2025 zusätzliche Wertschöpfungspotenziale in Höhe von 2,2 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent jährlich erwartet.

 

Starke Industrie in Bayern


In Bayern sind die Voraussetzungen dafür besonders günstig. Schon allein aufgrund seiner hohen Industriedichte ist der Freistaat prädestiniert, das Thema Industrie 4.0 in Deutschland weiter voranzutreiben. Mehr als ein Viertel der gesamten Wertschöpfung stammt aus der Industrie, damit liegt Bayern noch vor Deutschland insgesamt und anderen großen Nationen wie den USA, Frankreich oder Großbritannien. Dass der Industriezweig weiterhin stark bleibt, dafür sorgen Unternehmen aus allen Anwenderindustrien.

 

Bayerische Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran


Die durch die Digitalisierung erwarteten Umsatzsteigerungen sollten auch die letzten Zögerer von einer Digitalstrategie überzeugen. Zahlreiche Unternehmen am Standort Bayern machen es bereits vor. So hat der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler erst im Oktober die neu etablierte strategische Partnerschaft mit IBM verkündet. Ziel ist es, im Rahmen der Ausrichtung auf die „Mobilität für morgen“ die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Erster Schritt ist die Einrichtung der unternehmenseigenen Schaeffler-Cloud, die bereits im Oktober in Betrieb genommen wurde. IBM ist als Technologie-Lieferant und Berater genau der richtige Partner für dieses Projekt, denn Schaeffler profitiert so nicht nur vom Know-how des IT-Riesen, sondern auch von der räumlichen Nähe zu der erst im letzten Jahr gegründeten Watson-IoT-Zentrale in München. Für Schaeffler ist es nicht die erste Initiative zur Förderung der eigenen Digitalstrategie. Bereits seit 2015 läuft das Projekt „Werkzeugmaschine 4.0“, in dem das Unternehmen gemeinsam mit anderen Partnern an der Vernetzung der smarten Fabrik vom Sensor bis in die Cloud arbeitet.

Auch Adidas erprobt in seiner Speedfactory Produktionstechnologien der Zukunft. Hier arbeitet der Sportartikelhersteller an einer automatisierten Einzelstückfertigung, in der Menschen und Roboter in einer gemeinsamen Arbeitsumgebung Sportartikel produzieren. Der Wunsch der Konsumenten nach personalisierten Dienstleistungen und Produkten wird so Realität.

Bei der Forschung an flexiblen Automatisierungskonzepten sind ebenso die bayerischen Hochschulen und Forschungsinstitute in hohem Maße beteiligt. So setzt sich beispielsweise das Forschungsprojekt RoboFill 4.0 der TU München und des Fraunhofer IWUs gemeinsam mit mehreren bayerischen Unternehmen mit der industriellen Bereitstellung kundenindividueller Getränke auseinander – im Land des Reinheitsgebots ein zukunftsträchtiges Projekt.

 

Mehr zum Thema Industrie 4.0 bei uns


In den kommenden Monaten werden wir uns in weiteren Artikel dem Thema Industrie 4.0 widmen und dabei auch Stimmen aus der Praxis zu Wort kommen lassen. Einstweilen erfahren Sie in unserer Infografik und in der zweiten Folge des #bytevaria talks mit Dr. Carlos Härtel von GE Global Research aus erster Hand, was Bayern zu einem idealen Standort für Industrie 4.0-Projekte macht. Wer sich persönlich austauschen möchte, kann dies im kostenlosen und unverbindlichen Kontakt mit uns tun oder am 29. und 30. November am Produktionskongress in München teilnehmen. Hier werden in zwei Tagen und zahlreichen Keynotes die drängendsten Fragen rund um Industrie 4.0 diskutiert.