Accelerator Apr 04, 2018

KI Start-ups in Bayern: Frischer Wind für die Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) ist das neue „Buzzword“ aus der digitalen Szene. Dass aber auch wirklich was dahinter stecken kann, beweisen immer mehr spannende bayerische Start-ups. Die Staatsregierung setzt ebenfalls auf KI und will mit der Zukunftsinitiative BAYERN DIGITAL II ein Umfeld schaffen, um selbstlernende Technologien im großen Maße voran zu bringen.

Wie Vielseitig die Technologie der Künstlichen Intelligenz sein kann, zeigen die verschiedenen Geschäftsmodelle innovativer KI-Start-ups. Wir haben vier Gründerteams und deren Entwicklungen genauer betrachtet – von der smarten Patentrecherche bis hin zum Assistenzroboter.

Problemlöser für Unternehmen

Die octimine technologies GmbH möchte sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz als Konkurrent von Google Patents etablieren. Denn das Start-up hat basierend auf Machine Learning-Konzepten eine neue Software zur Recherche und Analyse von Patenten ins Leben gerufen. Besonders hilfreich ist die Lösung etwa für die eigene Anmeldung eines Dokuments oder die nötige Recherche im Falle eines Einspruchsverfahrens. Zu den Kunden des Start-ups zählen überwiegend mittelständische Unternehmen und Patentexperten. Zudem soll die Plattform in Zukunft auch semantisch nach Daten wissenschaftlicher Artikel oder in Fachmagazinen suchen. Um die Datenbank-Analyse entsprechend voranzubringen, bekam das Start-up zuletzt finanzielle Unterstützung von Bayern Kapital und weiteren Business Angels in Form eines siebenstelligen Betrages.

Ebenfalls auf KI setzt die TerraLoupe GmbH. Das aus München stammende Start-up hat sich auf die Auswertung von Luftaufnahmen spezialisiert. Die entsprechenden Analyse-Ergebnisse wie Daten zur Art der Bauweise von Gebäuden sind vor allem für Unternehmen aus der Versicherungs- und Energiebranche hilfreich. Zudem profitiert die Automobilbranche von der TerraLoupe-Lösung, indem das Unternehmen präzise Navigationskarten für autonome Fahrzeuge anfertigt. Dank seiner innovativen Lösungen hat das Start-up den ersten Preis der Magna International’s Start-up Challenge „Driving the Future of Mobility – Autonomy“ erhalten.

KI im Kundenservice

Um dem Verbraucher selbst einen direkten Vorteil zu bieten, entwickelte das bayerische Start-up e-bot7 auf Basis von Künstlicher Intelligenz ein System, das den Kundenservice von Unternehmen optimiert. Dazu integriert das Start-up sein System in den bestehenden Kommunikationsservice eines Unternehmens, analysiert eingehende Nachrichten und leitet diese direkt an die richtige Abteilung weiter. Dort angekommen wird der Support-Agent während des operativen Geschäfts mit passenden Antwortvorschlägen ausgestattet. Fazit: Die im Herzen der Landeshauptstadt entwickelte Software minimiert die Bearbeitungszeit dank Künstlicher Intelligenz um bis zu 80 Prozent. Wiederkehrende Anfragen lassen sich via Chatbot zudem automatisiert beantworten. Zu den Investoren der Münchner zählt auch der bayerische Telefónica-Accelerator Wayra.

Sensible Roboterassistenz mit Köpfchen

Die Unternehmer der Franka Emika GmbH hatten ihren Ursprung und ihr Kompetenzgebiet ursprünglich beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik. Doch ihre Vision scheint nicht von einem anderen Stern zu sein, denn die drei Erfinder möchten mit „Panda“ die Roboterwelt demokratisieren. Das intelligente Roboterassistenzsystem soll dazu eng mit Menschen zusammenarbeiten und sensibel auf seine Kollegen reagieren. In einem ist sich Sami Haddadin, einer der Gründer, sicher: „Die Robotik und künstliche Intelligenz werden unsere Welt grundlegend verändern wie nur wenige Technologien vor ihr.“ Zuletzt erhielt das Unternehmen im vergangenen Jahr den Deutschen Zukunftspreis.

Auch wenn sicher nicht erschöpfend, soll diese Auswahl vor allem eines zeigen: Die Bandbreite der Künstlichen Intelligenz ist groß. Luft- und Raumfahrt, Patentrecht, Kundenservice – die Möglichkeiten sind scheinbar unbegrenzt. Das Interesse der Investoren und Accelerator spricht für die Ideen der jungen Gründer und lässt gespannt auf weitere Innovationen warten.