Forschung und Entwicklung 04.08.2015

Haus der Forschung: Förderberatung für Start-ups, Unternehmer und Hochschulen

Mit 45 Fachleuten unterstützt das Haus der Forschung Unternehmer und Wissenschaftler in Bayern dabei, Fördergelder zu beantragen. Bei der Bewerbung um EU-Forschungsfördermittel stehen kleinere und mittlere Unternehmen, aber auch Universitäten und Hochschulen in europaweitem Wettbewerb.

Das Haus der Forschung will Bayern zur Nummer 1 in Deutschland machen, wenn es um das Einwerben von EU-Mitteln geht. Und die Erfolge zeigen, dass das Konzept funktioniert. Allein zwischen 2012 und 2013 konnten die bayerischen Hochschulen beispielweise die Summe der EU-Fördermittel um rund 37 Prozent von 80 auf 110 Millionen Euro steigern. Erklärtes Ziel der Förderung: Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt soll weiter steigen. Bis zum Jahr 2014 wurden bereits insgesamt 20 Millionen Euro in das Haus der Forschung investiert, ab 2015 ist ein jährliches Budget von fünf Millionen Euro vorgesehen. Das soll noch mehr Firmengründungen in zukunftsträchtigen Technologiebereichen ermöglichen und neugegründete Firmen weiter stärken. Das Haus der Forschung unterstützt durch seine Beratung gezielt innovative Ideen und Unternehmenskonzepte, indem die Förderlandschaft für Wissenschaftler und Unternehmer transparenter wird. Finanziell gefördert wird mit Programmen wie BayMED (Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben auf dem Gebiet der Medizintechnik), BayEMA (Unterstützung bei Forschung und Entwicklung von Fahrzeugen, innovativen Antrieben sowie notwendigen Teilsystemen und Komponenten) oder BayTOU.


Förderprogramm BayTOU für innovative Gründer und Unternehmer


Das Förderprogramm unterstützt Vorhaben zur experimentellen Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technischer Dienstleistungen, die im Zusammenhang mit der Gründung von technologieorientierten Unternehmen stehen. Auch die Erstellung eines technologischen Konzepts für eine Unternehmensgründung ist förderfähig. Anträge können Personen stellen, die ein technologieorientiertes gewerbliches Unternehmen gründen wollen und über das zur Durchführung des Vorhabens notwendige technische Fachwissen verfügen. Aber auch technologieorientierte Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft gemäß KMU-Definition der EU sind förderfähig. Voraussetzung ist, dass die Unternehmen seit weniger als sechs Jahren existieren und nicht mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Die Antragsteller müssen eine finanzielle Eigenleistung erbringen, denn die Förderung erfolgt in Form eines Zuschusses. Dieser kann bei Entwicklungsvorhaben maximal 45 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten ausmachen – bei Softwareunternehmen beläuft sich das auf bis zu 150.000 Euro. Konzeptvorhaben werden mit bis zu 35 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten bezuschusst, höchstens jedoch mit 26.000 Euro, in Ausnahmefällen mit maximal 52.000 Euro. Interessierte können sich an das Innovations- und Technologiezentrum Bayern wenden.


Bereits 2011 eröffneten der damalige Wirtschaftsminister Martin Zeil und Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch das Haus der Forschung. Die Einrichtung in München entstand infolge der positiven Resonanz auf das 2010 gestartete Haus-der-Forschung-Projekt in Nürnberg. Seitdem bündeln die Einrichtungen Bayern Innovativ, Bayerische Forschungsallianz, Bayerische Forschungsstiftung und Innovations- und Technologiezentrum Bayern ihr Know-how an zwei Standorten. Damit finden Wissenschaftler und Unternehmen zentrale Anlaufstellen für alle Fragen rund um Forschungsförderung und Technologietransfer.
Seit der Gründung des Hauses der Forschung sei das Serviceangebot rund um die Technologieförderung effizienter, der Technologietransfer reibungsloser und der Weg zu den EU-Mitteln geebnet, so Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Schon bald bereichert die Bayerische Patentallianz als fünfte Partnerorganisation die Zusammenarbeit der bereits im Haus der Forschung engagierten Einrichtungen. Damit soll sie die führende Rolle Bayerns im europäischen Forschungsraum weiter stärken. Wirtschaftsministerin Aigner dazu: „Durch eine Optimierung organisatorischer Abläufe, verstärkte Nutzung von Synergien und die Aufnahme weiterer Partner werden wir ein Umfeld für eine noch engere und bessere Zusammenarbeit schaffen.“