Studie 29.10.2019

Europäische Kommission würdigt kulturelle Vielfalt in München

Der Cultural and Creative Cities Monitor der Europäischen Kommission bewertete 2019 190 Städte aus über 30 Ländern in ganz Europa. Das endgültige Ranking sieht München auf dem zweiten der fast zweihundert Plätze. Bewertet wurden die Städte anhand der drei Faktoren Kulturelle Vielfalt, Kreativwirtschaft und förderliches Umfeld.

Kulturelle Vielfalt

In dieser Kategorie schneiden Städte gut ab, wenn sie viele Kulturveranstaltungen und -einrichtungen vorweisen können. Auch kulturelle Teilhabe und Attraktivität des Kulturangebots sind wichtig. Dazu nutzte man insgesamt 9 Indikatoren:

•    Sehenswürdigkeiten
•    Museen
•    Kinos
•    Konzerthallen
•    Theater
•    Touristische Übernachtungen
•    Museumsbesucher
•    Kinobesucher
•    Zufriedenheit mit den Kultureinrichtungen

Angesichts zahlreicher Ausstellungen, Einrichtungen wie dem Residenztheater und den dortigen Inszenierungen überrascht es nicht, dass München hier sehr gut abschneidet.
 

Kreativwirtschaft

Hier spielte das Angebot an kreativschaffenden Berufen eine Rolle, genau wie Patente und die Jobentstehung in neuen kreativen Bereichen. Hier nutzte die Kommission 8 Indikatoren:

•    Berufe in Künsten, Kultur und Unterhaltung
•    Berufe in Medien und Kommunikation
•    Berufe in weiteren kreativen Sektoren
•    IT-Patentanträge
•    Patentanträge für Design
•    Jobangebot in neuen Kunst-, Kultur- und Unterhaltungsunternehmen
•    Jobangebot in neuen Medien- und Kommunikationsunternehmen
•    Jobangebot in anderen neuen kreativen Unternehmen

Besonders bei Patenten kann München punkten. 2018 wurden bayernweit 8.238 Patente beim Europäischen Patentamt angemeldet. Das ist zum einen europäischer Spitzenwert, zum anderen kamen davon mit 4.364 über die Hälfte allein aus München. Im europäischen Vergleich hat München mehr Patente eingereicht als Beispielsweise Stockholm (2.280), der Großraum London (1.943) oder das Bundesland Hessen (2.205)


Förderliches Umfeld

Das Umfeld gilt als förderlich, wenn es viel Bildung und Humankapital, eine offene und vertrauensbasierte Gesellschaft, lokale und internationale Partnerschaften sowie eine gute politische Regierung aufzuweisen hat. Die 12 Indikatoren dieser Kategorie waren daher:

•    Absolventen in Künsten und Geisteswissenschaften
•    Absolventen in Informations- und Kommunikationstechnik
•    Durchschnittliche Wertung der Hochschulen in internationalen Vergleichen
•    Ausländische Studenten
•    Im Ausland geborene Bevölkerungsanteile
•    Toleranz gegenüber der zugezogenen Bevölkerung
•    Integration der zugezogenen Bevölkerung
•    Gegenseitiges Vertrauen
•    Zugänglichkeit mit Passagierflügen
•    Zugänglichkeit mit Straßen
•    Zugänglichkeit mit Zügen
•    Qualität der Regierung

Auch hier kann München glänzen: Insgesamt kommen die 10 Hochschulen in München auf über 100.000 Studierende . Darunter sind etwa 15.000 Studierende aus dem Ausland, die zum Großteil wegen des guten Images der Hochschulen hier studieren . Die Toleranz gegenüber und Integration von Zugezogenen lässt sich auch mit Zahlen belegen: 28,1 Prozent der Münchner haben einen ausländischen Pass. Damit übertrifft die bayerische Landeshauptstadt sogar Berlin, wo nur 19,5 Prozent einen anderen Pass haben als den Deutschen.
 

Großartiges Ergebnis für München

Im europäischen Vergleich der Lebenskultur musste sich München von 190 Städten nur der französischen Hauptstadt Paris geschlagen geben und erzielte einen hervorragenden 2. Platz. Angesichts der zahlreichen Leistungen aus Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft ist das eine berechtigte Würdigung der bayerischen Landeshauptstadt.  
Doch nicht nur in diesem Ranking schneiden München und ganz Bayern sehr gut ab. Auch der Prognos Zukunftsatlas 2019 hat für den Freistaat hervorragende Entwicklungsperspektiven attestiert.