Branche kompakt
Nahezu 140.000 Menschen arbeiten bundesweit heute in den Optischen Technologien, die zu den 12 Schlüsseltechnologien in Deutschland gehören. Zwischen 2005 und 2016 wurde das Produktionsvolumen der Branche in Deutschland von 17 Milliarden Euro um insgesamt 82,3 % gesteigert auf 31 Milliarden Euro.
Bayerns Anteil an der Produktion liegt in den Segmenten Beleuchtungstechnik, Informationstechnik und Kommunikationstechnik jeweils über der Fünfzig-Prozent-Marke und in der Medizintechnik & Life Science bei rund 25 Prozent. Mit mehr als 500 Unternehmen ist Bayern im bundesweiten Vergleich Spitzenreiter im Bereich Optische Technologien.
Die Branche setzt in einer Vielzahl von Bereichen wichtige Akzente. Zu diesen Bereichen zählen etwa die Lasertechnologie, die Additive Fertigung, die Holographie, daneben die Messtechnik & Sensorik, die Lasermaterialbearbeitung sowie die optische Informations- und Kommunikationstechnik und die Glasfasertechnologie. Darüber hinaus besitzt Photonik auch im Bereich Biophotonik und medizinische Diagnostik eine hohe Bedeutung. Das zeigt die immense Bandbreite der Branche in Bayern. Bedeutende internationale Player wie Ficosa mit ihrer Tochter Adasens Automotive sowie Agfa-Gevaert HealthCare, Sill Optik, Osram Opto Semiconductors, Menlo Systems und Toptica Photonics haben hier einen Standort. Regionale Schwerpunkte der bayerischen Optischen Technologien liegen im Raum München-Augsburg, Erlangen-Nürnberg und Regensburg.
Zahlen der Photonikbranche
500.00
Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Bayern
72.00
% Exportquote
37.00
Mrd Euro Umsatz in 2018
769.00
Mrd US-Dollar Gesamtmarktprognose für 2022
Mit 9 für die Photonik relevanten Universitäten, 17 Fachhochschulen für angewandte Wissenschaften sowie 8 Forschungseinrichtungen nimmt Bayern weltweit die Spitzenposition bei der Grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung im Bereich der Optischen Technologien ein. Zu den Hochschulen Bayerns mit Studiengängen in den Optischen Technologien gehören die Hochschule Amberg-Weiden mit „Maschinenbau - Lasertechnik“, die Hochschule Deggendorf mit „Mechatronik - Optical Engineering“, die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg mit „Elektronische und Mechatronische Systeme, Vertiefung „Photonik“ sowie Münchens Hochschule für angewandte Wissenschaften mit „Photonik“.
(Mehr Studiengänge im Studienkompass Optische Technologien)
An der Hochschule München forscht die Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik zu Photonik und Lasertechnologie. Im Fokus stehen vor allem Laserbearbeitung mit Ultrakurzpulslasern im Bereich Dünnschichtsysteme sowie Laser-Ablation mittels zeitaufgelöster Ultrakurzpuls-Mikroskopie.
Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg hat sich als wichtiger Partner der regionalen und überregionalen Industrie etabliert. Forschungsschwerpunkt ist unter anderem die Lasermaterialbearbeitung. Das Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) der Technischen Universität München ist eines der großen produktionstechnischen Institute in Deutschland. Schwerpunktbereiche der Forschung sind unter anderem Lasermaterialbearbeitung und Additive Fertigung.
An der Seite der Hochschulen stehen bedeutende in der Photonik forschende Institute wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt am Standort Oberpfaffenhofen oder die Fraunhofer Institute für Integrierte Schaltungen (Erlangen) und für Silicatforschung (Würzburg).
Vernetzt mit den Hochschulen forschen auch Bayerns Photonik-Unternehmen an Spitzentechnologien wie Halbleiter- und Hochleistungslasern. Das bayerische Kompetenznetzwerk bayern photonics und die Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. unterstützen die Weiterbildung von Fachkräften und die Vermittlung hochqualifizierter Mitarbeiter in die Unternehmen sowie den fachlichen Austausch und Technologietransfer der Branche.
Zentrale Anlauf- und Fachkoordinierungsstelle für Forschung, Hersteller und Anwender der Optischen Technologien in Bayern ist das Cluster bayern photonics mit derzeit rund 90 Mitgliedern. Es bietet Unternehmen der Branche Dienstleistungen wie Aus- und Weiterbildungsangebote, Innovationsmanagement, Branchenmarketing sowie eine Start-up-Beratung. Mitglieder bietet das Netzwerk einen erleichterten Zugang zu neuen Märkten, Partnern und Lieferanten Unterstützung bei der Realisierung von Forschungsprojekten und Vermittlung von Forschungspartnern und eine verkürzte „time to market“ für ihre Produktinnovationen. In der jährlich aktualisierten Broschüre "Optische Technologien in Bayern" erfahren Sie mehr über Unternehmen und Forschungseinrichtigungen.
Für Unternehmen der Photonik in Bayern bedeutende Cluster sind unter anderem auch die bayerischen Cluster Nanotechnologie und Sensorik. Das Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Optischen Technologien ist das Bayerische Laserzentrum (blz) in Erlangen. Das Forschungsunternehmen macht wissenschaftlichen Fortschritt für die Industrie nutzbar und qualifiziert das Strahlwerkzeug Laser für moderne Fertigungsprozesse. 2018 wurde das Anwenderzentrum Additive Fertigung gemeinsam vom Bayerischen Laserzentrum und dem Lehrstuhl für Photonische Technologien (LPT) der Universität Erlangen Nürnberg ins Leben gerufen. Interessierte Unternehmen können in diesem Umfeld vom neusten Stand der wissenschaftlichen Forschung profitieren.
Bundesweit vernetzt sind die regionalen Kompetenznetze für Optische Technologien im international agierenden Kompetenznetzwerk OptecNet Deutschland e.V. Vernetzung auf europäischer Ebene bietet die European Optical Society.
Start-ups aus der Photonik Branche können sich an bayern photonics wenden. Das Clusternetzwerk unterstützt Start-ups bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern, der Kontaktherstellung, der Förderberatung sowie bei Messebeteiligungen zu günstigen Konditionen.
Auch Messen bieten einen hilfreichen Zugang zu Netzwerken. Zu nennen ist hierbei die Laser World of Photonics in München, welche die Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Photonik darstellt.
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