Branche kompakt
Der Maschinen- und Anlagenbau ist Kern der deutschen Investitionsgüterindustrie und auch in Bayern ist er einer der bedeutendsten Industriezweige. Er steht als Lieferant komplexer Erzeugnisse für alle Branchen der Wirtschaft und Bezieher technologisch anspruchsvoller Vorlieferungen im Zentrum der industriellen Leistungsfähigkeit. Bayerns Maschinenbau mit seinen Schwerpunkten in Antriebstechnik, allgemeine Lufttechnik, Power Systems (Motoren und Turbinen) sowie Pumpen und Kompressoren konzentriert sich vor allem in den Regierungsbezirken Schwaben, Unterfranken und Oberbayern. Der Bereich Digitalisierung/ Industrie 4.0 hat zwischenzeitlich eine maßgebliche Rolle im Maschinenbau eingenommen und wird die Branche auch weiterhin stark prägen. Dabei bietet die Integration Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning viele neue Chancen, welche den Maschinenbau mit erheblichen Wachstumspotenzialen weiter voranbringen werden.
Eine Besonderheit des bayerischen Maschinenbaus liegt in der großen Branchenvielfalt, nahezu alle Teilbranchen finden sich hier. Zudem ist der Maschinenbau hier geprägt durch seine mittelständische unternehmergeführte Struktur. Mit über 236.800 Beschäftigten (rd. 18 % Beschäftigungsvolumen aller bayerischen Industriearbeitsplätze) ist der Maschinenbau nach wie vor größter Industriezweig im Bereich Beschäftigung. Die 921 bayerischen Maschinenbaubetriebe erwirtschafteten im Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von ca. 54,4 Mrd. €. Damit wurde knapp ein Viertel des gesamtdeutschen Branchenumsatzes in Bayern erwirtschaftet. Mit über 14 Prozent des gesamten bayerischen Industrieumsatzes, ist die Branche der zweitstärkste Wirtschaftszweig im Freistaat. Der Maschinenbau ist aufgrund seiner starken internationalen Wettbewerbsposition eine sehr exportorientierte Branche. 65,3 % der bayerischen Branchenumsätze wurden 2019 im Ausland erwirtschaftet.
Zahlen der Maschinenbaubranche
236800.00
Beschäftigte
24453.00
Studienanfänger 2019 in Bayern
65.30
Prozent Anteil am Gesamtumsatz war im Ausland
18.00
Prozent Anteil der bayerischen Industriebeschäftigung
Der traditionsreiche Maschinenbau zählt bei den Männern mit rd. 10 % aller Studierenden zu den beliebtesten Studiengängen in Deutschland. In Bayern begeisterten sich zuletzt mit rd. 3 % auch immer mehr Frauen für einen Ingenieurberuf im Maschinenbau. Die Attraktivität dieser Studienangebote zeigt sich in den stetig ansteigenden Zahlen von Studienanfängern in den letzten Jahren. Im Bereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik hat sich mit 5.769 Ersteinschreibungen im WS 2019/20 die Zahl der Studierenden erneut um +0,6 % im Vergleich zum Studienjahr 2018 erhöht.
Durch die solide Fachausbildung an den bayerischen Hochschulen genießt die Ingenieurskunst weltweit Anerkennung und bietet hierzulande hervorragende Karriereperspektiven. Die Palette der Einsatzgebiete in dieser Branche ist enorm und umfasst neben der Herstellung von Maschinen jeglicher Art ebenso die Konstruktions- und Fertigungsprozesse des Kraftfahrzeug- und Schienenfahrzeugbaus bis hin zu Schiffshebewerken und Flugzeugen.
Nach Angabe des Branchenverbands VDMA betrugen in 2019 die Aufwendungen der Gesamtwirtschaft für F&E insgesamt 73 Mrd. EUR, wobei die Maschinenbaubranche mit einem Anteil von 10 % damit zu den forschungsstärksten Industriezweigen Deutschlands zählt.
Der Anteil an Wissenschaftlern und Ingenieuren bei den Maschinenbauunternehmen liegt derzeit bei über 50 % aller Vollzeitäquivalente.
Wichtigstes Netzwerk für die bayerische Maschinenbaubranche ist der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.). Knapp die Hälfte der bayerischen Maschinenbauer sind Mitglied.
Im Rahmen ihrer Cluster-Offensive Bayern fördert die Bayerische Staatsregierung den Betrieb von landesweiten Plattformen in High-Tech-Industrien und traditionellen Branchen der bayerischen Wirtschaft. Die zentrale Aufgabe der Clusterplattformen liegt darin, Unternehmen untereinander bzw. Unternehmen und Forschungseinrichtungen miteinander zu vernetzen. Für die Maschinenbaubranche sorgen dabei das Cluster Mechatronik & Automation sowie das Cluster Sensorik für eine gewinnbringende Vernetzung.
Daneben bietet auch die bayerische Industrie- und Handelskammer (IHK) mit ihren Standorten in München/Oberbayern, Schwaben, Regensburg/Oberpfalz sowie in Franken mit Nürnberg, Bayreuth, Würzburg/Schweinfurt und Aschaffenburg ihre Unterstützung in ganz Bayern an. Mit dem Start der Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen im DIHK sollen regionale Industriedialoge gestärkt und die innovativen Zukunftsthemen der Industrie, wie beispielsweise Digitalisierung, KI sowie die Umsetzung der Energiewende begleitet und vorangebracht werden. Die DIHK baut die neue Servicestelle für das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) als Bestandteil dessen Industriestrategie 2030 auf.
Der Bayerische Unternehmerverband Metall und Elektro (BAYME e. V.) vertritt zusammen mit dem Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (VBM e. V.) die gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Interessen seiner Mitglieder und trägt dadurch ebenfalls aktiv zur Gestaltung der ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Maschinenbausektors bei. Neben den verschiedenen Aktionsfeldern in den Bereichen wie beispielsweise Bildung, Arbeit/Fachkräftesicherung, Unternehmensfinanzierung, bieten die Verbände mit ihrer Plattform Innovation/Forschung und Technologie fachliche Unterstützung zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen an.
Bayern ist nicht nur ein attraktiver Standort für etablierte Unternehmen, sondern auch für Unternehmensgründerinnen und -gründer. Das Land bietet an vielen Standorten neben idealen Wirtschaftsfaktoren auch ein lebendiges Umfeld an Universitäten und Hochschulen sowie verschiedenen Forschungseinrichtungen, mit denen GründerInnen sich vernetzen und mit denen sie kooperieren können.
Deshalb setzt Bayern auf eine landesweite Vernetzung der digitalen Gründerzentren, sowie mit dem Gründernetzwerk BayStartUP auf eine zentrale Institution zur Unterstützung beim Unternehmensaufbau sowie bei der Suche nach Gründungs- und Wachstumskapital.
Für Studierende und Forschende bietet auch die Technische Universität München (TUM) mit ihrer Netzwerk-Plattform UnternehmerTUM als größtes Zentrum für technische Gründung und Innovation in Europa umfangreiche Gründungsberatung, die von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Etablierung am Markt reicht.
Unter dem Motto „Diskutieren, Lernen, Zusammenarbeiten“ fand auch zuletzt 2019 die Start-up Connection des Projekts Industrie 4.0 Bayern des VDMA statt. Die Start-up Connection ist eine innovative Veranstaltung, die einen tiefgehenden Austausch von Unternehmen und Start-ups ermöglicht. Sie wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Die Durchführung der Veranstaltung erfolgt in Partnerschaft mit dem Strascheg Center for Entrepreneurship und dem Zentrum Digitalisierung Bayern.
Im Rahmen des Projekts „Startup-Radar“ ermittelt der VDMA Zukunftsthemen, Use Cases und Geschäftsmodelltrends von KI-Startups mit Maschinenbaurelevanz. Dabei wird globalen Ökosystemen auf den Grund gegangen, Gründungs- und Investitionstrends analysiert und Kooperations- und Disruptionspotenziale für die Industrie abgeleitet. Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Vision sind derzeit die Topthemen für den Maschinen- und Anlagenbau, wobei dabei hauptsächlich innovative Start-ups das Feld mit ihren Trends bestellen und dadurch Kooperations- und Disruptionspotenziale für die gesamte Maschinenbaubranche bieten.
Europas größtes Messefestival Bits & Pretzels rückt die Stadt München, neben dem gleichzeitig stattfindenden Oktoberfest, auch als internationalen Gründerstandort in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Die Bits & Pretzels bietet seinen Besuchern eine effiziente Vernetzung untereinander und den Start-ups dadurch beste Möglichkeiten, Ihre Ideen, Ihr Netzwerk und Ihr Geschäft zu beschleunigen.
Sie interessieren sich für Bayern als Wirtschaftsstandort für Ihr Maschinenbau-Unternehmen oder -Start-up? Gerne unterstützen wir Sie beim gesamten Ansiedlungsprozess: von der Planung über die Standortsuche bis hin zu Formalitäten und Visafragen. Auch nach der Ansiedlung in Bayern stellen wir für Sie Kontakte zu Netzwerken, Verbänden und Cluster her. Nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf – das internationale Team von Invest in Bavaria freut sich auf Sie.
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