Liebherr liefert komplexe 3D-gedruckte Komponenten für die A350-Flotte von Airbus
Luftfahrt trifft auf additive Fertigung
Was verbinden Sie mit dem Namen Liebherr? Kühlschränke vielleicht? Oder Baumaschinen? Jedenfalls nicht Luft- und Raumfahrt, oder? Doch das Know-how von Liebherr im Bereich Neue Werkstoffe und seine technologische Kompetenz sind auch in der Luft- und Raumfahrt von großem Nutzen. Das zeigt zum Beispiel die Kooperation zwischen Liebherr und Airbus.
Diese Kooperation besteht seit dem Jahr 2010 und hat viele spannende Entwicklungen hervorgebracht, zum Beispiel einen Spoiler-Ventilblock aus Titanpulver für einen Airbus 380. Oder eine 3D-gedruckte Näherungssensorhalterung für das Bugfahrwerk des A350 von Airbus. Und die gemeinsame Erfolgsgeschichte im Bereich Neue Werkstoffe geht weiter: Airbus hat Liebherr mit der Lieferung des Betätigungszylinders und des Ventils für die untere Frachttür für den A350 beauftragt. Das komplexe Ventil wird in einem zertifizierten additiven Schichtbauverfahren aus Titan gefertigt.
Darum ist Bayern so gut in Cross-Industry-Innovation im Bereich Neue Werkstoffe.
Geschäftsmöglichkeiten
Bayern bietet vielfältige Geschäftsmöglichkeiten im Bereich Neue Werkstoffe. Das liegt vor allem an den großen Unternehmen aus den Bereichen Nanotechnologie, Halbleiter, Additive Fertigung, Batteriezellenrecycling und Polymerforschung, die in Innovationen investieren. Innovationstreiber ist aber auch eine lebendige Start-up-Szene. Darüber hinaus profitieren viele Branchen von der dynamischen und sich rasant weiterentwickelnden Industrie, dem Reichtum an natürlichen Ressourcen, qualifizierten Fachkräften und einer unterstützenden Infrastruktur.
Effektive Netzwerke
Bayern ist netzwerkstark. Ein gutes Beispiel ist der Cluster Neue Werkstoffe, zu dem mehr als 600 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen gehören. Er ist ein wichtiger Impulsgeber für neue Ideen, schließt Lücken in Wertschöpfungsketten und knüpft die notwendigen regionalen, nationalen und internationalen Verbindungen. Und er ist nicht der einzige in Bayern: Der Cluster MAI Carbon, der Cluster Nanotechnologie, der Chemie-Cluster Bayern, der Cluster Industrielle Biotechnologie und der Cluster Forst und Holz – sie alle sind für die Entwicklung neuer Werkstoffe ebenso wichtig.
Zugang zu Talenten
Kluge Köpfe sind der entscheidende Motor für Innovationen. Deshalb sind die bayerischen Universitäten nicht nur bei der Erforschung neuer Werkstoffe führend. Sie investieren auch in großem Umfang in die Förderung der nächsten Generation von Chemikern, Ingenieuren usw. Durch die Unterstützung von Forschungsprojekten und die Entwicklung von Berufsausbildungsprogrammen stellen diese Einrichtungen sicher, dass Bayern über einen kontinuierlichen Nachschub an hochqualifizierten Talenten verfügt, die Innovationen vorantreiben und die Zukunft der Region als weltweit führender Standort in der Forschung und Entwicklung neuer Werkstoffe sichern.
Globale Perspektiven
Regionale Beziehungen sind wichtig. Aber erst internationale Beziehungen lassen den Traum wahr werden. Die Bayerische Initiative Neue Werkstoffe ist nicht nur im gesamten Freistaat Bayern aktiv, sondern verfügt auch über starke Beziehungen zu globalen Partnern. Das macht es für internationale Akteure besonders leicht, mit ihren Projekten den Weg nach Bayern und zu den passenden Partnern vor Ort zu finden. Aus diesem Grund haben nicht nur Big Player wie Airbus und Liebherr, die hier in Bayern an ihren Innovationen arbeiten, sondern auch Global Player wie Samsung, AMD und Texas Instruments den Weg in den Freistaat gefunden.
Bilfinger Noell und Proxima Fusion
Partnerschaft mit Zukunft
Bilfinger Noell und Proxima Fusion treiben gemeinsam die Entwicklung eines
Hochleistungsstellarators voran. Proxima Fusion, ein Spin-off des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, plant die industrielle Nutzung des Stellarator-Konzepts auf Basis von Wendelstein 7-X. Bilfinger Noell bringt sein Know-how in der Fertigung supraleitender Magnetspulen ein. Die Partnerschaft konzentriert sich auf die Herstellung komplexer Magnetsysteme, Remote Handling und heißer Zellen – zentrale Technologien für Fusionskraftwerke. Ziel ist es, die Zeit bis zur Marktreife deutlich zu verkürzen.
Wirtschaftlich gewinnt die Fusionsenergie an Bedeutung. Proxima Fusion plant ein erstes Fusionskraftwerk in den 2030er Jahren. Mit fortschrittlichen Hochtemperatursupraleitern setzen die Partner auf innovative Werkstoffe. Beide Unternehmen sehen in der Zusammenarbeit einen Schlüssel für eine nachhaltige Energieversorgung und die Zukunft der Fusionstechnologie.
Surfwelle in Augsburg
Nachhaltiger Baustoff aus zirkulärem Carbon-Recyclingbeton
Innovationen im Bereich Neue Werkstoffe gibt es nicht nur in der Industrie. Ein Beweis dafür ist der Bau einer Surfwelle in Augsburg, bei dem eine Mischung aus 100 % Recyclingbeton und modernster Carbonbewehrung zum Einsatz kam.
Das Besondere an diesem Projekt ist die maßgebliche Rolle junger Talente: Studierende des Bachelor-Studiengangs Bauingenieurwesen waren an der Planung und am Entwurf sowie an der Entwicklung einer neuen Formulierung für den Recyclingbeton beteiligt. Das Ergebnis ist ein nachhaltiger Baustoff, der seine Vorgänger in Bezug auf Haltbarkeit, Festigkeit und Rostbeständigkeit übertrifft. Erwähnenswert ist auch die deutliche Verringerung der CO2-Emissionen bei der Herstellung dieser Betonelemente.
Damit ist das Projekt der Surfwelle ein großer Fortschritt für die Bauindustrie – und steht beispielhaft für die bayerische Pionierarbeit im Bereich Neue Werkstoffe.
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Warum Bayern ein guter Standort für ihre Entwicklung ist.
Das Fraunhofer-Institut genießt dank seiner zukunftsweisenden angewandten Forschung und seiner bedeutenden internationalen Beiträge zur Innovation weltweit einen hervorragenden Ruf. Wir sprachen mit dem Leiter des Fraunhofer IISB in Erlangen über die aktuelle Forschung auf dem Gebiet der neuen Materialien - und darüber, wie Bayern zahlreiche große Talente auf diesem Gebiet ausbildet.
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