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Ultra-Schnellladestation in Bayern: Von Null auf Hundert in drei Minuten
Dem Forschungskonsortium FastCharge, an dem auch die bayerischen Schwergewichte BMW und Siemens beteiligt sind, gelingt mit einer neuartigen Ultra-Schnellladesäule der Durchbruch in die Zukunft der Elektromobilität.
In der Diskussion um die Vor- und Nachteile der Elektromobilität gibt es einige Dauerbrenner: einer davon ist die Ladezeit. Von den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sind es die Nutzer gewohnt, nicht länger als fünf Minuten an einer Tankstelle verweilen zu müssen. Zwei oder mehr Stunden für eine volle Ladung des Akkus erschienen da in den Anfangsjahren der Elektromobilität als absolutes Hemmnis, auf Stromer umzusteigen. Doch der Markt bewegt sich – und sowohl Forschung als auch Infrastruktur verbessern sich in Sachen Schnellladetechnologien rasant.
Teil der aktuellen Entwicklung ist das im Juli 2016 gestartete Forschungsprojekt FastCharge, an dem die bayerischen Branchengrößen BMW und Siemens federführend beteiligt sind. Weitere Partner sind Allego, Phoenix Contact E-Mobility sowie Porsche. Ziel des Zusammenschlusses ist es seither, das elektrische Laden ähnlich schnell und komfortabel zu gestalten, wie das Tanken eines Benziners. Cross-Industry-Innovation sei dank, ist FastCharge diesem Ziel jetzt bereits näher gekommen: Die Ladeleistung ihrer kürzlich eröffneten prototypischen Ultra-Schnellladesäule – die sich an der A8 zwischen Ulm und Augsburg, genauer im bayerischen Jettingen-Scheppach, befindet – beträgt beachtliche 450 kW. Zum Vergleich: Fast 90 Prozent der Ladesäulen, die heute an Deutschlands Straßen stehen, leisten höchstens 42 kW. Die Ladeleistung des neuen FastCharge-Systems liegt damit etwa um das Zehnfache höher als der heutige Durchschnitt.

Selbstverständlich sind die heutigen E-Autos bislang noch nicht darauf ausgelegt, diese Leistung zu verarbeiten. Es bedarf dafür einer besonderen, im Auto verbauten Lade- und Batterietechnologie. Allerdings konnte der Münchener Autobauer BMW an einem zu Forschungszwecken umgebauten i3-Modell demonstrieren, wo die Zukunft der Ladezeiten liegen könnte. Für einen Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent benötigte die Prototyp-Ladestation lediglich 15 Minuten, eine Ladung von 0 auf 100 Kilometer Reichweite dauerte sogar nur drei Minuten.
Damit belegte das im Projekt eingesetzte Energieversorgungssystem von Siemens, wie nachhaltig Bayern seine Position als Mobility-Standort behauptet – und wie kooperativ hier an der Elektromobilität von morgen gearbeitet wird. Dies unterstreicht auch der Umstand, dass FastCharge mit 7,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird. Zudem gab Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger kürzlich bekannt, dass der Ausbau der Ladesäulen in Bayern weiter gefördert wird. Ziel sind 7.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen bis zum Jahr 2020. Einen Überblick über die derzeit knapp 3.000 Säulen finden Sie unter https://ladeatlas.bayern.

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