Niederlande 10.04.2014

Dit jaar in oranje: Hannover Messe 2014

Auf der Hannover Messe 2014 blühen – wohin der Blick auch fällt – die niederländischen Tulpen. Und zwar nicht nur auf dem Außengelände. Auch diverse Messestände flechten die Blumen, die nach der Farbe Orange wohl die zweithäufigste Assoziierung zu den Niederlanden sein dürfte, in deren optischen Auftritt ein.

Florierende Wirtschaft
Aber auch die wirtschaftliche Situation zwischen den Niederlanden und Deutschland floriert seit Jahren. Denn anders als auf dem Rasen der Fußballstadien ist es hier ein Mit- und kein Gegeneinander. Deutschland profitiert hierbei insbesondere von den Qualitäten des Nachbarlandes als Distributionsstandort. So werden beispielsweise im Rotterdamer Hafen – der sich selbst auch als "größter deutscher Hafen" vermarktet – mehr Waren umgeschlagen, als in allen deutschen Häfen zusammen. Die Niederlande hingegen schätzen die qualitativ hochwertige und heterogene Industrie in Deutschland. Dies resultiert in außerordentlichen Zahlen des Außenhandels: Für Deutschland sind die Niederlande nach Frankreich der zweitwichtigste Handelspartner. In die entgegengesetzte Richtung ist die Bundesrepublik für die Niederlande sogar mit deutlichem Vorsprung der wichtigste Partner im Außenhandel.


Die intensive Verflechtung der beiden Nachbarländer wird durch die Zahl der ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland weiter verdeutlicht. Hier liegen die Niederlande mit deutlichem Abstand vor sämtlicher internationaler Konkurrenz, denn knapp ein Viertel der ausländischen Direktinvestitionen in der Bundesrepublik stammen aus dem benachbarten Königreich. Jedes andere Land kommt nicht einmal in den zweistelligen Prozentbereich. Dass sich diese Summe auch auf den Arbeitsmarkt auswirkt, liegt auf der Hand: Über eine halbe Million deutsche Arbeitsplätze fußen in diesen Investitionen.

 
Podium des Außenwirtschaftsworkshops auf der Hannover Messe 2014


International und interdisziplinär
Angesichts all dieser enormen Werte verwundert dann auch die Aussage bezüglich der diesjährigen Hannover Messe nicht mehr, dass es sich – mit rund 250 Ausstellern – um die größte Beteiligung von Industrie und Wissenschaft der Niederlande an einer Messeveranstaltung außerhalb des Heimatlandes handelt. Dies resultiert nicht nur in der, anfangs angesprochenen, ausnehmend großen Anzahl an Tulpen und dem Vorherrschen der Farbe Orange auf der Messe, sondern insbesondere in diversen Veranstaltungen, die die Zusammenarbeit der beiden Nachbarländer zum Inhalt haben. So wurden beispielsweise beim Außenwirtschaftsworkshop für deutsche und niederländische Unternehmen die Felder Chancen, Branchen und Forschung zum Thema gemacht.

Hier waren sich z.B. Prof. Dr. Frits van Merode, Dekan der Wissenschaften an der Maastricht University und Prof. Dr. Werner Klaffke, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH einig: Die deutsch-niederländische Zusammenarbeit ist so intensiv und partnerschaftlich, dass die Verständigungsschwierigkeiten zwischen Deutschen und Niederländern weniger schwierig sind als die zwischen Chemikern und Physikern – wohlgemerkt unabhängig von einer Sprachbarriere. Keine Überraschung also, dass z.B. auf Seiten von Bayern Innovativ schon Projekte mit exakt dieser Zielsetzung vorangetrieben werden: Eine Vernetzung nicht nur von Niederländern und Deutschen, sondern insbesondere interdisziplinär. Einer dieser Ansätze ist das EU-Projekt S_LIFE, das neue technologische Ansätze und Lösungen entlang des automobilen Produktlebenszyklus mit sieben Partnern aus sechs Nationen bearbeitet. Nur zur Vollständigkeit sei hier erwähnt, dass mit der Auto Recycling Nederland ARN Holding natürlich auch ein Niederländischer Partner mit im Boot sitzt.

Hier erhalten Sie mehr Informationen zum Projekt S_LIFE, zu Bayern Innovativ und weiteren bayerischen Clustern.