Community 14.07.2017

Die Welt zu Gast in Bayern: Mit japanischer Tradition zum Erfolg

Der Kaiserpalast von Tokio, der Tsukiji-Fischmarkt oder die historischen Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama haben auf den ersten Blick nicht allzu viel mit Bayern zu tun. Aber so groß die Gegensätze zwischen der süddeutschen und der fernöstlichen Kultur auch sein mögen – die engen kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen beiden Ländern beweisen das Gegenteil.

Gute Beispiele für das freundschaftliche Miteinander sind die internationalen Städtepartnerschaften, wie sie München zu Sapporo oder Würzburg und Otsu verbinden. Und Bayern scheint Anziehungskraft zu besitzen – allein in München leben mehr als 3.000 japanische Staatsbürger, insgesamt circa 7.000 in ganz Bayern. Für umfassende Informationen der japanischen Mitbürger sorgt die große Auswahl an Bildungsinstitutionen sowie geschäftlichen oder kulturellen Anlaufstationen. All das bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Arbeit und Freizeit.

 

Aus den Kinderschuhen ins Studium


Um das Miteinander und den Erfolg japanischer Neubürger zu unterstützen, bietet der Freistaat schon für den Nachwuchs geeignete Institutionen. Vorreiter ist dabei bisher die Landeshauptstadt München, die mit der Popponokai Spielgruppe oder dem Japanischen Kindergarten bereits in der Frühförderung entsprechende Weichen stellt. Und auch in der Schulbildung weiß München mit der Japanischen Internationalen Schule München e.V., wie Eltern ihre Kinder gezielt fördern können. Auch die japanische Nachhilfeschule Kyoshin hat in Bayern bereits ihre Pforten eröffnet. Japaninteressierte Abiturienten können zudem ihr Wissen mit dem Studiengang Japanologie in München und Erlangen vertiefen. Dank Hochschulpartnerschaften der LMU sowie der TU München leben bereits 200 Studenten aus Japan in Bayern. Zu den kooperierenden Hochschulen zählen die Fukuoka Women’s University, die Doshisha University, die Keio University oder die Kyoto University.
 

Erfolgsfaktor Internationalität


Einen guten Start in die Geschäftswelt und in die damit verbundenen deutsch-japanischen Beziehungen bietet die Vielfalt starker Unternehmen aus Japan, die sich in Bayern niedergelassen haben. Denn allein im Wirtschaftsraum München haben sich mittlerweile circa 250 japanische Konzerne und Big Player angesiedelt. Darunter unter anderem die Europa-Zentrale von Alpine Electronics oder die Deutschlandzentralen von Sony Pictures Home Entertainment oder Fujitsu Technology Solutions GmbH. Vor kurzem hat auch OTC Daihen Europe GmbH - die Europaniederlassung eines Hidden Champions aus Japan und weltweiter Marktführer bei Schweißrobotern - ihren ersten Showroom in Bayern eröffnet. Für alle behördlichen Belange, wenn es um den wirtschaftlichen Austausch geht, steht unter anderem das Japanische Generalkonsulat von Bayern zur Verfügung.

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Kultur und Tradition, die begeistert


Glücklicherweise sorgt die große japanische Community dafür, dass die Freizeit nicht zu kurz kommt und die japanische Kultur mit den bayerischen Gastgebern geteilt wird. Ganzjährig können Japaninteressierte die nationale Gartenbaukunst in den japanischen Gärten im Münchener Westpark und in Furth im Wald bestaunen. Ein Zen-Tempel im schwäbischen Dinkelscherben bietet Meditationskurse an. In Würzburg widmet sich ein Museum dem Leben und der Sammlung des  Arztes, Naturforschers und Japanforschers Philipp Franz von Siebold. Wechselnde Sonderausstellungen präsentierten Werke verschiedener japanischer Künstler.
In den warmen Monaten sind besonders Open-Air-Events für Groß und Klein bliebt: München bietet mit der Adaption der berühmten Münchner Auer Dult, der Japandult in der Glockenbachwerkstatt und dem Japanfest im Englischen Garten gleich zwei Veranstaltungen. Letztere findet dieses Jahr übrigens am 16. Juli statt – natürlich stilecht am Japanischen Teehaus. In Augsburg lädt die Deutsch- Japanische Gesellschaft in Augsburg und Schwaben e.V. alljährlich zum Japanischen Frühlingsfest ein.
Und sollte der ein oder andere japanische Expat bei den bayerischen Friseuren an seine Grenzen stoßen, so gibt es sogar einige spezialisierte Coiffeure, die mit den Eigenheiten des japanisches Haares vertraut sind.