Ranking 16.01.2015

Bei der Kaufkraft ganz vorne

Ganz gleich, zu welcher Branche ein Unternehmen gehört und in welchen Ländern es agiert: Auch das unmittelbare Marktumfeld am Standort ist ein wichtiger Einflussfaktor. Relevant ist hier vor allem die Kaufkraft pro Einwohner: Das verfügbare Nettoeinkommen in Deutschland liegt bei 1,7 Billionen Euro – und der kaufkraftstärkste Flächenstaat heißt: Bayern.

Gut gefüllte Portemonnaies

Unter Kaufkraft versteht man das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Kindergeld, Renten und Arbeitslosengeld. Das Kaufkraft-Volumen in Deutschland ist 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent gestiegen.

Unternehmen mit Standort Bayern haben es gut: Sie sitzen in einem wirtschaftlich starken Marktumfeld mit hoher Kaufkraft. Das ist nicht nur für den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie relevant. Gerade auch die großen Unternehmen der Anwenderindustrien, wie Automobil- und ITK-Branche, profitieren stark davon und entfalten so eine positive Sogwirkung auf ihre Zulieferer und andere Branchen.

 

Bayerns Kaufkraft unter den Flächenländern auf Platz 1

Unter den Top 5 steht Bayern mit über 12 Millionen Einwohnern an zweiter Stelle hinter der Stadt Hamburg mit lediglich 1,7 Millionen Einwohnern (Stand 2014). Zum Vergleich: Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 21.179 Euro pro Einwohner.

1. Hamburg 23.469

2. Bayern  23.168

3. Baden-Württemberg 22.760

4. Hessen 22.611

5. Schleswig-Holstein 21.321

In den letzten Jahren konnten sich die Deutschen über einen realen Kaufkraftzuwachs freuen, dank vergleichsweise niedriger Inflationsrate (2014: 1,7 Prozent) und stabiler Lohnentwicklung. Doch es gibt noch immer ein Wohlstandsgefälle zwischen den Ländern. So liegen nach wie vor alle ostdeutschen Länder unter dem Bundesdurchschnitt.

 

Top 10 der Stadt- und Landkreise

Unter den Top 10 der Stadt- und Landkreise mit der stärksten Kaufkraft liegen allein 8 bayerische. Der Landkreis Starnberg, auf Platz eins im Deutschlandranking, liegt damit fast 48 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Der kaufkraftstärkste Stadtkreis ist München, die 1,38 Millionen Einwohner haben 28.920 Euro zur Verfügung. Auf Platz 2 der reichsten Stadtkreise liegt Erlangen mit 26.447 Kaufkraft pro Einwohner.

1. LK Starnberg 31.438

3. LK München 30.759

5. SK München 28.920

6. LK Ebersberg 28.691

7. LK Fürstenfeldbruck 26.739

8. LK Dachau 26.504

9. SK Erlangen 26.447

10. LK Miesbach 25.821

 

Europaweit unterschiedliche Verteilung

Wer den Blickwinkel etwas weiter öffnet, erkennt große Unterschiede in Europa. So liegt die durchschnittliche Kaufkraft pro Kopf und Jahr zwischen 1.000 Euro in der Republik Moldau und 32.000 Euro in Luxemburg. Ein Moldauer ist also nur 3 Prozent der Kaufkraft eines Luxemburgers ausgestattet.

Die Fakten zur Kaufkraft werden seit 1937 von der GfK berechnet, dem größten deutschen und weltweit viertgrößten Marktforschungsinstitut. Es hat seinen Sitz in Nürnberg und ist mit rund 13.000 Experten in über 100 Ländern aktiv.

www.gfk.com