Standortfaktoren 16.11.2015

Bayern: Spitze für die Einheimischen und in Deutschland

Die Bayern fühlen sich wohl in ihrer Heimat. So lautet das zentrale Ergebnis der Bayernstudie 2015 des Bayerischen Rundfunks.

Das zeigt sich vor allem in einer starken Verbundenheit mit der eigenen Region und dem gesamten Freistaat. Ein weiterer Aspekt der Studie: Nicht nur die Alteingesessenen schwören auf ihr Zuhause (75 Prozent der Befragten leben sehr gerne in ihrer Region), auch Zugereiste aus anderen deutschen Bundesländern bereuen ihre Entscheidung für den Freistaat nicht. Mehr als die Hälfte lebt sehr gern in ihrer Region. Noch stärker als die zugereisten Deutschen fühlen sich Einwanderer mit Bayern verbunden – 77 Prozent geben an, sehr gerne in ihrer Region zu leben.

 

Bayerische Tradition punktet

 

Für die Befragten sind die „harten“ Standortfaktoren wie Arbeitsplatz, Freizeitmöglichkeiten oder eine gute Infrastruktur zwar unbestreitbar wichtig, Bayern als Wohlfühlstandort profitiert aber vor allem durch seine Landschaft und Natur sowie das spezielle Lebensgefühl vor Ort. In den letzten Jahren hat auch das soziale Miteinander immer mehr an Bedeutung gewonnen: 52 Prozent der Befragten finden es wichtig, für ihre Mitmenschen da zu sein.

Traditionen und Brauchtum spielen ebenfalls eine große Rolle bei der Ausbildung einer regionalen Identität. Das sehen auch die Befragten so: Für mehr als drei Viertel von ihnen ist es wichtig, die Traditionen ihrer Region zu pflegen. Das Verwurzeltsein in den Traditionen führt aber nicht dazu, dass Fortschritt negiert wird. Ganz im Gegenteil: Die Teilnehmer der Studie begrüßen die Entwicklungen des Freistaates in den Bereichen Wirtschaft, Freizeit und Kultur sowie bei den Bildungsmöglichkeiten.

 

Auch wirtschaftlich gut aufgestellt

 

Das Bayern nicht nur bei den „weichen“ Standortfaktoren punktet und bei den Einheimischen und Zugereisten aus gutem Grund beliebt ist, bestätigt auch das Städteranking des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes und der Berenberg-Bank. Laut dem Ranking wartet München unter den 30 größten Städten Deutschlands mit den besten Zukunftsperspektiven auf. Damit löst die bayerische Landeshauptstadt den bisherigen Dauersieger Frankfurt am Main ab und kann sich von einem zweiten Platz in den letzten Rankings auf die Spitzenposition vorarbeiten.

Die Studie analysiert die Standortbedingungen, die die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit deutscher Städte prägen. Untersucht wurden dafür die Wirtschaftslage, die Bevölkerungsentwicklung, der Bildungsstand, Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit. In der Auswertung zeigt sich so ganz deutlich der Grund für die Spitzenposition Münchens: Im Gegensatz zu anderen Ländern und Städten ist der Strukturwandel hier schon zu einem Großteil vollzogen. Der Fokus der Wirtschaft liegt auf wissensintensiven Dienstleistungsbranchen und Industrien mit Forschungsschwerpunkt. So arbeitet fast die Hälfte der Beschäftigten in München in einem wissensintensiven Wirtschaftszweig. Auch in Sachen Internationalität trumpft München auf: Mit fast 18 Prozent sind in der Stadt mehr ausländische Beschäftigte angestellt als in jeder anderen Stadt des Rankings. Insgesamt kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss: „Die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit Münchens ist hervorragend.“

Beide Studien zeigen: Bayern und München im Speziellen punkten hinsichtlich ihrer Standortvorteile. So ist die wirtschaftliche Ausrichtung der wichtigsten Industrien besonders zukunftsträchtig und bettet sich ein in einen Standort mit hoher Lebensqualität.