Games Industrie 23.10.2019

Bayern auf der Gamescom: Der Freistaat zeigt seine Technik-Kompetenz

Ende August fand in Köln mit der Gamescom die größte Videospielmesse der Welt statt. Über 1.000 Aussteller gaben Einblicke, woran sie derzeit arbeiten und was sie für den nächsten großen Umschwung in der Gaming Branche halten. Um zwei Themen kam keiner herum: Virtual Reality und Cloud-Gaming.

Einige Bundesländer sind auf der Gamescom mit eigenen Gemeinschaftsständen aufgetreten, bei denen sich auch kleinere Entwickler oder Firmen aus der entsprechenden Region günstige Ausstellungsplätze sichern konnten. Die Standortinitiative Games/Bavaria trumpfte dabei in besonderem Maße auf: Für Besucher, Gäste und Aussteller gab es ein traditionelles bayerisches Frühstück und authentische Biergartenatmosphäre in der Messehalle. Das ganze Konzept wurde von der WERK1.Bayern umgesetzt. Einige der Aussteller dort waren:
 

Aber damit nicht genug. Auch außerhalb des B2B-Bereichs der Gamescom bewarben Entwickler aus Bayern ihre Angebote. Hier ist beispielsweise die Mimimi Games GmbH mit ihrem Titel Desperados 3 zu nennen, die mittlerweile zur THQ Nordic Gruppe gehört. Auch Hologate, ein Anbieter einer VR-Multiplayer-Plattform, stammt aus Bayern und hat gleich drei Spiele für Interessierte dabei: The Angry Birds Movie 2 – Prank Attack VR, RIG REBELS und World of Tanks VR.

Die Trends der Gaming-Szene: VR immer weiter verbreitet

Leif Arne Petersen glaubt, dass man heute erst bei einem Prozent dessen steht, was VR sein wird. Viele Indizien sprechen für seinen Standpunkt: Immer mehr etablierte Konzerne beginnen, VR zu nutzen, um ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten. Allen voran Audi: Der Ingolstädter Autobauer etabliert die „Audi VR experience“ nach und nach bei immer mehr Händlern. Kunden können sich so in ihr selbst konfiguriertes Kfz setzen, bevor es überhaupt gebaut wurde und sofort erleben, wie die Farben im dreidimensionalen Raum wirken. Selbstverständlich können auch Funktionen der Autos getestet werden. Falls die Farbe nicht gefällt, reichen ein paar Knopfdrücke, um eine völlig neue Lackierung begutachten zu können. So ist es Kunden möglich, ihr Traumauto sofort zu erleben. Teilweise kann man seinen zukünftigen Wagen sogar schon live erfahren: Für begehrte Modelle bietet Audi einen VR-unterstützen Fahrsimulator an. Diesen Service findet man allerdings nicht bei jedem Händler, sondern hauptsächlich in den Audi-Flagship Stores und natürlich in Ingolstadt. Man kann also sagen: VR wächst in den Alltag von immer mehr Menschen und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen – Stichwort Cross-Industry Innovation.

Ein Teilnehmer wie Audeering verrät bereits: Bei der größten Spiele-Messe der Welt ging es nicht nur um Spiele. Das 2012 aus der Technischen Universität München (TUM) hervorgegangene Start-up beschäftigt sich mit Stimmanalyse und Spracherkennung. Zu ihren Kunden zählen neben Daimler, BMW und der Telekom auch internationale Namen wie Huawei. Die Spracherkennung, an der Audeering arbeitet, geht weit über das Bedienen von Geräten hinaus: Sogar Stimmungen können die Tools der Firma erkennen. Die Innovation in dieser Technologie erkannte auch das bayerische Wirtschaftsministerium. Im November 2018 zeichnete es die Audeering GmbH mit dem bayerischen Innovationspreis aus.

Bayern ist ein starker digitaler Standort im Herzen Europas. Ein klares Indiz dafür sind Fördermaßnahmen wie der Digitalbonus in Bayern oder die Förderung der Videospielindustrie durch den FilmFernsehFonds Bayern. Die Digitalisierung findet auf der ganzen Welt statt, in Bayern wird  sie in besonderem Maße gefördert. So berichteten wir bereits 2015 über die Eröffnung des Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B).