Im Fokus 23.09.2015

Arbeitnehmer in Bayern: zufrieden, leistungsbereit und motiviert

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: In Deutschland sind neun von zehn Arbeitnehmern mit ihrer Arbeit zufrieden. Damit liegt die Bundesrepublik im europäischen Länder-Ranking im oberen Drittel. Doch nicht nur innerhalb Europas, auch innerhalb Deutschlands gibt es deutliche Unterschiede – und hier hat Bayern die Nase vorn. Für Arbeitgeber und Investoren in Bayern ist das eine sehr gute Nachricht, denn zufriedene Arbeitnehmer sind leistungsbereiter und motivierter.

Berufe sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie ausüben. Daher sind auch jedem Arbeitnehmer andere Dinge wichtig, anhand derer er seine Arbeit bewertet: Manche Arbeitnehmer suchen vor allem Aufstiegschancen, andere bauen auf einen sicheren Arbeitsplatz oder auf nette Kollegen. Das macht es schwierig, Arbeitsqualität in ihrer ganzen Vielfalt zu erfassen. Neuere Studien verfolgen den Ansatz, das Maß der Arbeitszufriedenheit als Indikator für die Qualität der Arbeit zu nutzen – mit hervorragenden Resultaten vor allem für den Freistaat Bayern.

Zuletzt analysierte das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) die Situation der Arbeitnehmer in Bayern, Deutschland und Europa. Dazu wurde unter anderem die Erwerbstätigenbefragung umfassend ausgewertet, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 2012 erhoben haben. Das Ergebnis: In Deutschland gaben 92,1 Prozent der Befragten an, mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. In Bayern sind es sogar 94,5 Prozent. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: Die Arbeitszufriedenheit der deutschen Arbeitnehmer liegt seit vielen Jahren auf konstant hohem Niveau. Befragt wurden mehr als 20.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bestätigen konnte das IW diese insgesamt sehr guten Ergebnisse auch durch die Auswertung der Arbeitszufriedenheit im Rahmen des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) und der European Working Condition Survey (EWCS). Beide Studien zeigten ebenso eine sehr hohe Arbeitszufriedenheit in Deutschland. Gemeinsam mit den Niederlanden, Großbritannien, Irland, Finnland, Belgien, Dänemark und Österreich befindet sich Deutschland im oberen Drittel des Rankings der EWCS-Erhebung. Laut dem Verband der bayerischen Wirtschaft (VBW) ist die Arbeitszufriedenheit der aussagekräftigste Indikator für die Qualität der Arbeit und der Arbeitsbedingungen. Der Freistaat bietet Investoren und Arbeitgebern demzufolge hervorragende Fachkräfte, die besonders leistungsbereit und motiviert sind.

Zufriedenheit durch Mitsprache und gute Vorgesetzte


Die verschiedenen Studien brachten aber noch weitere spannende Erkenntnisse darüber, was Arbeitnehmer zufrieden macht. Als besonders wichtig stellte sich die Möglichkeit zur Einflussnahme heraus. Zusammengefasst lässt sich sagen: Je mehr Einflussmöglichkeiten die Arbeitnehmer auf Zielvereinbarungen, die Wahl der Teamkollegen, die Verwirklichung eigener Ideen, wichtige Entscheidungen und die Arbeitsorganisation haben, desto zufriedener sind sie. Auch spielt der Vorgesetzte für viele eine große Rolle. Fühlen sich die Beschäftigten von der Chefin oder dem Chef gut unterstützt, steigt die Arbeitszufriedenheit.

Überraschenderweise weit weniger wichtig für die Bewertung der Arbeit sind laut den Studienergebnissen die Arbeitszeiten und der Stress. Von den Beschäftigten in Deutschland, die häufig in hoher Geschwindigkeit arbeiten und Stress empfinden, sind 85 Prozent dennoch mit ihrer Arbeit zufrieden. Fast noch bemerkenswerter: Auch die Höhe des Lohns ist für die meisten hierzulande nicht das Wichtigste. 82 Prozent jener Arbeitnehmer, die mit ihrem Gehalt nicht zufrieden sind, zeigten sich mit ihrer Arbeit trotzdem zufrieden.

Positionspapier des VBW fasst Studien zusammen


Eine ausführlichere Zusammenfassung der Studienergebnisse des IW Köln und weitere spannende Einblicke liefert das Positionspapier des Verbandes der Bayerischen Wirtschaft. Lesen Sie dort, warum die Arbeitszufriedenheit ein guter Indikator für die Qualität der Arbeit ist und warum Investoren und Arbeitgeber in Bayern besonders motivierte und leistungsbereite Fachkräfte vorfinden.