#bytevaria talk 10.08.2016

Von Bayern aus nach Europa

Nach dem Brexit ist die Unsicherheit nach wie vor groß – nicht nur bei den Bürgern Großbritanniens, sondern auch in der Wirtschaft.

Für viele Unternehmen beginnt jetzt die Suche nach Alternativen. Das gilt nicht nur für diejenigen, die bereits im Vorfeld eine Standortveränderung für den Fall der Fälle ins Auge gefasst haben. Auch andere Konzerne werden sich überlegen, ob für sie ein Standort außerhalb der EU in Frage kommt.
 

In guter Gesellschaft: Internationale Player in Bayern

Viele internationale Unternehmen haben sich bereits in der Vergangenheit für Bayern entschieden und betreiben von hier aus erfolgreich ihre Geschäfte oder treiben von hier aus ihre Innovationen voran. 
 

Microsoft Deutschland GmbH ist die zweitgrößte Tochtergesellschaft der Microsoft Corporation aus den USA. Neben der Firmenzentrale in Unterschleißheim betreibt das Unternehmen in München auch sein Advanced Technology Labs Europe (ATLE), das die Forschungsschwerpunkte IT-Sicherheit, Datenschutz, Mobilität, mobile Anwendungen und Web-Services hat.
 

Der US-amerikanische Mischkonzern General Electric betreibt eines seiner weltweit sechs Global Research Centren in Garching. Der Standort in der Nähe zur TU München ist gleichzeitig der einzige in Europa. Welche Vorteile der Freistaat für das Forschungszentrum von GE mit sich bringt, hat Dr. Carlos Härtel, Leiter des Forschungszentrums und gleichzeitig CEO von GE in Deutschland und Österreich, bei uns in der zweiten Folge von #bytevaria talk erklärt.
 

Auch IBM hat Bayern mit der Eröffnung des IBM Watson Innovation Center zum Forschungsstandort Nummer 1 erklärt. Das im Dezember 2015 gegründete erste europäische Center wird gleichzeitig als weltweite Zentrale des Bereichs Watson / Internet of Things dienen. Hier soll an der Vision, vernetzte Geräte, Systeme und Sensoren mittels kognitiver Fähigkeiten intelligent zu machen, gearbeitet werden.
 

Schaut man sich die Global Player wie eben Microsoft, General Electric oder IBM an, scheint Bayern eine gute Option zu sein – und das aus mehreren Gründen.

 

Wirtschaftsstarker Standort

Der Freistaat zählt national wie international zu den wirtschaftsstärksten Regionen. Als eines von 16 deutschen Bundesländern beheimatet Bayern gleich sieben der 30 DAX-Konzerne. Darüber hinaus macht das breite Spektrum an Firmen aller Anwenderindustrien Bayern selbst zu einem attraktiven Absatzmarkt für ausländische Unternehmen. Die internationalen Unternehmensbeispiele von oben zeigen, dass sich Bayern nicht nur dank der Universitäten als Forschungs- und Entwicklungsstandort eignet. Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten, mit innovativen Start-ups oder Mittelstandsfirmen zu kollaborieren.
 

In wirtschaftlicher Hinsicht profitieren Unternehmen innerhalb der Europäischen Union von zahlreichen Vorteilen – offene Grenzen, gemeinsame Rechtssysteme, Zollbefreiungen oder ein gemeinsamer Binnenmarkt, um nur einige zu nennen. Gerade letzterer trägt in erheblichem Maße zur wirtschaftlichen Stärke Bayerns bei, wie unter anderem eine Studie der IHK Bayern zum Nutzen des EU-Binnenmarktes für die bayerische Wirtschaft ergab: So ist der Handel im Freistaat mit anderen EU-Staaten um bis zu 100 Prozent höher als in vergleichbaren Staaten außerhalb der EU. Darüber hinaus liegt auch der Anteil an bayerischen Exporteuren deutlich über dem Bundesdurschnitt.

 

 

Zentrale Lage im Herzen Europas

Vor allem wegen seiner zentralen Lage nicht nur nach Süd- und Westeuropa ist Bayern der ideale Standort für Europa-Zentralen weltweit tätiger Unternehmen. Gerade die EU-Osterweiterung hat dieses Potenzial noch einmal in beträchtlichem Umfang erweitert. Das beweisen die engen wirtschaftlichen Beziehungen zum Beispiel zu unseren tschechischen Nachbarn. Bayerische Unternehmen profitieren von dieser Verbindung nicht nur im Hinblick auf die Erweiterung der Absatzmärkte, sondern auch in umgekehrter Richtung. Die östlichen EU-Länder tragen einen Großteil zum Import des Freistaates bei, unter anderem als Zulieferer der Automobilbranche.
 

Dank der gut ausgebauten Infrastruktur funktionieren diese Verbindungen zu allen europäischen Partnern nahtlos einwandfrei. Der Flughafen München bietet beispielsweise Direktflüge zu fast 330 Zielen in 63 Ländern.

 

 

 

Weiche Standortfaktoren

Zudem braucht Bayern den internationalen Vergleich mit anderen Metropolen nicht zu scheuen. Moderate Lohn- und Wohnkosten sowie eine allgemein hervorragende Lebensqualität sind sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer ein schlagendes Argument für die Ansiedlung im Freistaat.