Standortfaktoren 05.07.2016

Nach dem Brexit – die Suche nach Alternativen

Eine Woche ist seit dem denkwürdigen Pro-Brexit-Votum in Großbritannien vergangen. Wie genau es mit der Beziehung zwischen der Insel und der Europäischen Union weitergeht? Nach wie vor unklar. Mittlerweile haben sich die ersten Wogen der Aufregung ein wenig geglättet und die Suche nach Perspektiven rückt in den Vordergrund. Diese braucht es aber nicht nur für die Briten selbst, sondern auch für viele Unternehmen, die mit ihren Standorten in Großbritannien vertreten sind oder eine Ansiedlung für die nähere Zukunft geplant hatten.

Großbritannien ist für zahlreiche Unternehmen der präferierte Standort für ihre Europazentralen. Vor allem für Firmen aus den USA oder Japan ist der Staat ein Brückenkopf nach Europa. 24 Prozent der Europazentralen ausländischer Unternehmen sind in Großbritannien angesiedelt, darunter allein 1.300 japanische und 500 chinesische Konzerne. Für alle ist der direkte Draht in alle anderen EU-Staaten eines der schlagenden Argumente, sich in London oder anderen Metropolen Großbritanniens niederzulassen. Ein Argument, das nun aller Voraussicht nach hinfällig wird. Schon vor dem Brexit-Votum hatten Unternehmen mit Niederlassungen auf der Insel deswegen angekündigt, sich im Fall der Fälle auf die Suche nach Alternativen zu begeben.

Bayern: zentral in Europa


Für Geschäfte nach einheitlichen EU-Standards ist ein Standort innerhalb der Europäischen Union selbst ohne Frage von erheblichem Vorteil. Wer deshalb auf der Suche nach neuen Perspektiven für die Um- oder Neuansiedlung ist, ist mit einem zentralen Ausgangspunkt gut beraten. Und warum nicht auf dem kontinentalen Festland danach suchen?

Google, Microsoft, IBM und GE haben es bereits vorgemacht: Sie haben sich für Bayern als Standort ihrer Europazentrale oder F&E Centers entschieden. Ausschlaggebend dafür sind mehrere Argumente. Vor dem Hintergrund einer florierenden Industrie und seiner hohen Exportrate ist Bayern die ideale Ausgangsbasis für Geschäfte in ganz Europa und darüber hinaus. Mit dem breiten Spektrum an Unternehmen über alle Anwenderindustrien hinweg ist Bayern selbst zudem ein mehr als attraktiver Absatzmarkt: Die Digitalisierung schafft auch hier einen enormen Bedarf nach innovativen Lösungen – großes Potential für alle Unternehmen, die genau diese anbieten.

Ein weiterer Faktor: die zentrale Lage im Herzen Europas, die Unternehmen unmittelbaren Zugang zu allen Destinationen bieten – sei es über das neue Satellitenterminal am Flughafen München mit einer Kapazität von zusätzlichen elf Millionen Passagieren jährlich oder ein gut ausgebautes Verkehrsnetz.

Bei der Digitalisierung vorn dabei


Davon abgesehen ist die hohe Digitalisierungskompetenz des Freistaates ein weiteres schlagendes Argument. Dazu tragen nicht nur die zahlreichen mittelständischen Unternehmen bei, die bei Innovationen in den Bereichen Internet der Dinge oder Industrie 4.0 auch ganz vorn mit dabei sind. Auch die Global Player, die sich für eine Ansiedlung in Bayern entschieden haben, leisten einen erheblichen Beitrag zu Münchens Ruf als Europas ITK-Hauptstadt, der von der Europäischen Kommission bestätigt ist. Eines der jüngeren Beispiele: Trotz attraktiver Alternativen wie dem Silicon Valley oder seinem Stammsitz Armonk entschied sich IBM im letzten Jahr bewusst, seine weltweite IoT-Zentrale in München zu gründen.

Hilfe für Start-ups


Abgesehen von Innovationen für den eigenen Geschäftsbereich verschreiben sich Unternehmen und der Freistaat selbst in hohem Maße der Start-up-Förderung. Bayerische Global Player wie Adidas, Allianz, BMW und der Medienkonzern ProSiebenSat1 verfügen über eigene Start-up Einheiten oder Accelerator Programme. Siemens hat erst kürzlich bekannt gegeben, dass der Konzern in den nächsten 5 Jahren 1 Mrd. Euro zur Förderung von disruptiven Ideen investieren will. Im WERK1 , Münchens Gründerzentrum für digitales Unternehmertum, wird zusammen mit einigen der weltweit größten Playern der Versicherungsbranche sowie dem bayerischen Wirtschaftsministerium das erste InsurTech Accelerator Programm, W1 InsurTech, gestartet. Dank der Unterstützung in Gründerzentren, gezielter finanzieller Förderung oder der Bildung von Netzwerken können Gründer somit auf ein breites Unterstützungs-Portfolio bauen. Aus diesem Grund ist Bayern eine echte Alternative für junge Technologie-Start-ups.

Falls Sie ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Unternehmensstandort sind, sind wir der Ansprechpartner für Ihr Investitionsvorhaben. Kontaktieren Sie uns unverbindlich und vertraulich.